Die erste Ampel in Deutschland wurde am 20. Oktober 1924 am Potsdamer Platz in Berlin in Betrieb genommen. Dieser Ort war zu jener Zeit der verkehrsreichste Platz Europas, weshalb er als idealer Standort für die erste Lichtsignalanlage ausgewählt wurde. Die Ampelanlage war ein fünfseitiger Turm, der den Verkehr auf den fünf großen Straßen, die in den Platz mündeten, regelte. Die Lichtsignale waren horizontal angeordnet – anders als die heute üblichen vertikalen Ampeln. Die Farben Rot, Gelb und Grün blieben jedoch gleich und sind bis heute weltweit der Standard.
Ein Polizist im Inneren des Turms bediente die Ampel manuell mit Hilfe von Schalthebeln und einer Stoppuhr, um die Dauer der Ampelphasen zu messen. Die Ampel war damals eine Neuerung, die mehrere Polizisten ersetzte, die zuvor den Verkehr mit Handzeichen und Pfeifen regelten. Trotz dieser Erleichterung blieb die Anlage nicht ohne menschliche Aufsicht: Der "Verkehrsschupo" sorgte dafür, dass die Lichtsignale korrekt geschaltet wurden.
Im Jahr 1936 wurde der Verkehrsturm abgebaut, da er einem neuen S-Bahnhof weichen musste. Seit 1997 erinnert jedoch eine Nachbildung des historischen Ampelturms an diesem Standort an die frühen Tage der Verkehrsregelung in Deutschland.
Dieses historische Ereignis markiert den Beginn einer langen Geschichte der Verkehrsampeln in Deutschland, die sich im Laufe der Zeit technisch weiterentwickelten. Heute gibt es allein in Berlin etwa 8.100 Ampelanlagen, die den Verkehr regeln.